Grenzen setzen lernen mit Jana Eva Ritzen

Was ein Ritterturnier mit Grenzen setzen zu tun hat

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Manche Menschen sind zu Recht der Meinung, es gäbe genügend Trennung und Spaltung in dieser Welt, weswegen sie dem Thema „Grenzen setzen“ und „NEiN sagen“ skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen.

Wir müssten uns mit dem beschäftigen, was uns verbinde anstatt mit dem, was uns trenne.

Ja, das sehe ich auch so. Doch woher soll ich wissen, was mich mit jemandem verbindet, wenn ich nicht weiß, wer ich bin, was ich mag und was mir in meinem Leben wichtig ist?

Was ein Ritterturnier mit Deinen Grenzen zu tun hat

Um zu veranschaulichen, wozu Grenzen gut sind, wie sie unser Miteinander harmonisch(er) gestalten und dass Grenzen setzen ≠ sich abschotten bedeutet, mag ich mit Dir einen Abstecher zu den Rittern und ihren Turnieren machen.

Sicherlich kennst Du aus den Ritterfilmen das Lanzenstechen, auch Tjost genannt, welches in keinem Ritterfilm fehlen darf und in dem sich die Ritter gegenseitig versuchen, möglichst spektakulär aus dem Sattel zu heben.

Wusstest Du, dass diese Wettkämpfe zu Beginn ohne die Holzplanke in der Mitte ausgefochten wurde?

Aus diesem Grund kam es häufiger vor, dass die Ritter sich die Beine brachen, weil sie zu dicht aneinander vorbeiritten. Oder noch schlimmer: Die Pferde krachten in vollem Galopp ineinander, was für Männer und Tiere extrem hohe Verletzungsrisiken barg.

Durch die fehlende Grenze war der Wettkampf vorbei, bevor er angefangen hatte und Roß und Reiter im schlimmsten Fall tödlich verletzt.

Ich sehe darin eine sehr eindrückliche Metapher zu der Wichtigkeit und Bedeutung klarer Grenzen.

Hohes Verletzungsrisiko durch fehlende Grenzen

Treffen zwei Personen aufeinander, die sich über ihre Grenzen nicht klar sind, birgt dies ein hohes Verletzungsrisiko in sich.

Weißt Du nicht, wo Deine und/oder die Grenzen Deines Gegenübers ist, fehlt jede Orientierung.

Und genau darum geht es beim Grenzen setzen: Um Klarheit und Orientierung.

Dir Deiner Grenzen bewusst zu sein bedeutet, Grenzüberschreitungen gar nicht erst entstehen zu lassen bzw. frühzeitig zu erkennen, um sofort dagegensteuern zu können. So kannst Du ein „ineinander krachen“ vermeiden.

Damit diese Grenzen eingehalten werden, gelten gewisse Regeln.

Beim Tjost wurde den Rittern eine Seite der Schranke zugewiesen, wie die Holzplanke in der Mitte genannt wurde.

Daher kommt der Ausspruch „Jemanden in seine Schranken weisen“.

Vielleicht magst Du Dich mit dieser ursprünglichen Energie dieser Schutzvorrichtung verbinden, die eingeführt wurde, um unnötige Verletzungen in einer Auseinandersetzung zu vermeiden.

Übersetzt auf Deinen Wunsch, besser Deine Grenzen setzen und wahren zu können, ist die Schranke eine Regel (Schutzvorrichtung), die auf dem Wert der Sicherheit (Verhinderung unnötiger Verletzungen) basiert.

Werte sind der Nordstern Deines Lebens. Sie geben die Richtung vor, in die Du Dich durch dieses Leben bewegen willst.

Kennst Du Deine Werte?

Welchen Anspruch Du an das Leben, an Dich und Dein Umfeld hast, erkennst Du an Deinen Werten.

Dabei gibt es Grundwerte, die für Dein gesamtes Leben gelten und Werte, die Du in bestimmten Lebensbereichen als erstrebenswert empfindest wie z.B. Erfolg.

Viele Menschen kennen ihre Werte nicht oder nur sehr vage.

Diejenigen, die ihre Werte kennen, stellen im Coachings bei der Überprüfung häufig überrascht fest, dass es sich bei einigen gar nicht um die eigenen Werte handelt.

Was erklärt, weswegen sich ihr Leben in eine Richtung bewegt, in die sie gar nicht wollen.

Falls Du Dir nicht ganz sicher bist, was Werte sind, hier einige Beispiele:

Respekt, Liebe, Anerkennung, Erfolg, Harmonie, Loyalität, Wertschätzung, Verantwortung, Sicherheit, Freundschaft, Mut, Brillianz, Ruhm, Geld, Gesundheit, Lernen usw.

Wie Du Deine aktuellen Werte bestimmen und ihre Priorisierung überprüfen kannst, erfährst Du in meinem Online-Workshop „Kenne Deine Werte und ihre Hierarchie“ am 23.11.2023, den ich im Rahmen meines Online-Kongresses LEBEN NACH DEM BURNOUT anbiete.

Geh in den Austausch

Während Deiner Beschäftigung mit Deinen Werten nutze gerne den Austausch mit Familienmitgliedern, Freund/-innen, Bekannten, Arbeitskolleg/-innen usw. 

Frage sie, was die von Dir gewählten Werte für sie bedeuten und wie sie sie für sich definieren würden.

Dies hilft Dir, Deine eigenen Definitionen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verfeinern.

Ein Nebeneffekt solcher Unterhaltungen ist, dass Dein Umfeld auf diese Weise mitbekommt, welche Werte Dir am Herzen liegen und andersherum.

Hast Du Deine Werte für Dich definiert, ergeben sich daraus u.a. Regeln, welchen Umgang Du Dir mit Deinen Mitmenschen wünschst, woraus sich wiederum auf eine ganz natürlich Weise Deine Grenzen bestimmen.

Das klingt so einfach.

Ist es auch.

Nur nicht immer leicht. 😉

Ich wünsche Dir viel Freude beim Festlegen und Definieren Deiner Werte.

Es ist eine wundervolle Arbeit, bei der Du viel über Dich selbst lernst und die Dich nachhaltig beim Grenzen setzen und NEiN sagen unterstützt.

Sei von Herzen gegrüßt
Jana 🌸

PS: Erwarte nicht, diese Aufgabe an einem Tag zu erledigen. Wertearbeit ist ein Prozess, der Zeit in Anspruch nimmt und immer wieder neu durchlaufen werden darf. Wünschst Du Dir Unterstützung, komm in meinen Workshop am 23.11.23. Ich freu mich auf Dich!

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  • Doreen sagt:

    Liebe Jana,
    ich danke Dir für diesen interessanten Beitrag. 🧡
    Spannend, wo das „in seine Schranken verweisen“ seinen Ursprung hat und dass die Schranke zum Schutz beider Seiten eingeführt wurde, um unnötige Verletzungen zu vermeiden.

    Da das Wort Werte so wenig greifbar/vorstellbar ist, finde ich auch sehr hilfreich, dass du Beispiele gibst.
    Und auch, dass der Austausch dazu wichtig ist. Nicht nur zur Überschrift des Wertes sondern auch zu seinem Inhalt. Weil der eine unter dem Wert „Harmonie“ etwas völlig anderes versteht als der andere.
    Immer wieder hochspannend. 🙂

    Liebe Grüße,
    Doreen

    • Jana sagt:

      Liebe Doreen,
      danke für Deine wertschätzende Rückmeldung und Deine Gedanken. Werte sind tatsächlich etwas ganz Fundamentales, über das sich jeder mindestens 1x im Leben ausführlich Gedanken machen darf. Besser wäre es, sie in regelmäßigen Abständen immer wieder mal zu überprüfen.
      Sei herzlich gegrüßt
      Jana

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